Sunil Gangopadhyay, geboren am 7. 9. 1934 in Amgram, einem Dorf im heutigen Bangladesch. Gangopadhyay besuchte eine Grundschule in Kalkutta, wo sein Vater tätig war. 1942, während des Zweiten Weltkriegs, drohten die Japaner, Kalkutta, damals eine wichtige Hafenstadt der englischen Kronkolonie Indien, zu bombardieren. Daraufhin floh Gangopadhyay mit seiner Mutter und drei jüngeren Geschwistern in das elterliche Dorf Māijhgrām im Kreis Faridpur (heute Bangladesch). Das Dorfleben und die dortige Schulzeit prägten ihn stark. Er genoss die Schönheiten des ländlichen Bengalen und lernte gleichzeitig Armut und Elend der Dörfer kennen. Als Heranwachsender erlebte er die Spannungen zwischen Hindus und Muslimen, die einige Jahre später zur ‚ethnischen Säuberung‘ der Dörfer führte. 1947 folgte die Trennung Pakistans von Indien. Nach der Schulausbildung 1950 besuchte Gangopadhyay ein College in Kalkutta und absolvierte dann ein Bachelor-of-Arts-Studium an der dortigen Universität. Als Schriftsteller wurde er zuerst als Lyriker, seit den 1970er Jahren auch als Romancier bekannt. Er war Gründer der Lyrik-Zeitschrift „Krittibās“, die er seit 1953 herausgibt. Bekanntschaft mit Allen Ginsberg. 1963 erhielt Gangopadhyay eine Einladung in die USA und reiste für ein Jahr nach Iowa, um an einer internationalen Autoren-Werkstatt teilzunehmen. Nach seiner Rückkehr 1964 entschloss er sich, als freier Autor in Kalkutta zu leben. ...